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Wer lieben kann, ist glücklich – Hesse

Viele haben die Meinung, Gedichte seien schwierig zu lesen, aufwendig zu verstehen (kommt vermutlich von den Gedichtsanalysen während der Schulzeit).
Anfangs ging es mir gleich, bis ich angefangen habe, mich für englische Gedichte zu interessieren – Richtung Michael Faudet, rupi kaur, Lauren Eden. Dann hab ich mich an die deutsche Literatur getraut, Hermann Hesse gefunden und mich verliebt.

So kam ich auch zu „Wer lieben kann, ist glücklich“.

Wenn ich sage, dass mir dieses Buch den Atem verschlagen hat, meine ich das wörtlich.
Immer wieder musste ich das Buch für ein paar Minuten zur Seite legen um zu realisieren, was ich da gerade gelesen habe.

Das Buch ist ein typischer Hesse, über Herzschmerz, Gefühle, endloses Umschreiben und damit ein zielsicheres Treffen dort, wo es weh tut.

Abwechselnd Geschichten, Gedichte, und eigene Worte – Auszüge aus seinen anderen Werken.
Wenn ich lese, unterstreiche ich meist die Passagen, die mir als außergewöhnlich und besonders gut geschrieben vorkommen, hier hätte ich das ganze Buch einmal unterstreichen können. Da ich das aber weder meiner Hand antun wollte, noch alle paar Seiten einen neuen Stift kaufen, beließ ich es bei nur vereinzelten Markierungen.

„Übrigens gibt es nichts Erfolgloseres, als das Nachdenken über jemand, den man liebt.“

„Es ist kein Glück, geliebt zu werden. Jeder Mensch liebt sich selber, Aber lieben, das ist Glück.“

„Dass jede Liebe ihre tiefe Tragik hat, ist doch kein Grund nicht mehr zu lieben!“

„Was man am schwersten haben kann, hat man am liebsten.“

„Die Welt und das Leben zu lieben, auch unter Qualen zu lieben, jedem Sonnenstrahl dankbar offenstehen und auch im Leid das Lächeln nicht ganz zu verlernen – diese Lehre jeder echten Dichtung veraltet nie, und ist heute notwendiger und dankenswerter als je“

Wie ihr seht, haben etwas Nostaligisches. Man taucht in seine Welt ein, fühlt sich durch die größten Wellen hindurch, und danach sitzt man da, und muss sich erst wieder verarbeiten und zurückkommen. Selten hab ich derartige Überwältigung beim Lesen erlebt, wie bei ihm.
Trotz der Gefühlswallungen macht dieses Buch definitiv nicht traurig. Es erzeugt eine Art Heimatgefühl, eine innere Wärme.
Sucht jemand nach einem Buch, welches in die Tiefe geht und dabei träumen lässt – this one’s for you.

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